6. August 2024

Exkursion zur Gedenkstätte Dachau

Die 8. und 9. Klasse der Valentin-Pfeifer-Mittelschule besuchte am 12.07.2024 die Gedenkstätte Dachau, um einen Teil des bis dahin erworbenen Schulwissens über die Zeit des Nationalsozialismus an einem historischen Ort zu vertiefen.

NS-Zeit und Shoah waren bereits Themen im regulären GPG-Unterricht. Zusätzlich hatten sich die Lehrkräfte Frau Hösselbarth und Herr Lebert gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern tiefergehend mit diesen Themen befasst. So hatte die 9. Klasse im vergangenen Jahr an der feierlichen Veranstaltung zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Eschauer Bürgerinnen und Bürger teilgenommen und diese aktiv mitgestaltet. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Rahmen des Unterrichts intensiv mit diesem schweren Thema auseinandergesetzt und ihre ganz eigenen Fragen zu der Thematik aufgeworfen und reflektiert.

Die 8. Klasse hatte sich in diesem Schuljahr teifgehend mit der Geschichte rund um die NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt und sich auf die Besichtigung des KZ Dachaus gezielt vorbereitet.
Unter anderem war im Unterricht eine Graphic Novel gelesen worden, die die Gedenkstätte aus originalen Tagebucheinträgen des Häftlings Edgar Kupfer-Koperwitz entworfen hatte. Vertieft wurde die Auseinandersetzung durch eine animierte Version. Diese hinterließ starke Eindrücke und gab den Schülerinnen und Schülern ein erstes Gefühl für die Lage der damals im KZ Dachau Inhaftierten.

Am frühen Morgen ging es dann für beide Klassen nach Dachau. Nach einer vierstündigen Fahrt, die dankenswerterweise zu großen Teilen von der Gemeinde Eschau finanziert wurde, kamen die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 an der Gedenkstätte Dachau an. Die 9. Klasse wartete bereits vor Ort, da diese ihre Abschlussfahrt nach München unternommen hatte und bereits mit der S-Bahn angereist war.

Am Gedenkort wurden die Klassen in zwei Gruppen eingeteilt. Speziell zertifizierte Führerinnen übernahmen von nun an die Schülerinnen und Schüler. Neben der Vermittlung der reinen Fakten zur Einrichtung gelang es den Gruppenleiterinnen immer wieder, auch persönliche Geschichten und Schicksale mit einzubringen, sodass die Schüler und Schülerinnen auch auf der emotionalen Ebene angesprochen wurden. Ebenso war es den Führerinnen wichtig, einen Bezug zur heutigen Zeit herzustellen und darauf zu verweisen, dass das Gedankengut aus der NS-Zeit auch heute noch bei einigen Menschen fest in deren Köpfen verankert ist. Weiterhin war zu spüren, dass es bei dem Besuch nicht darum ging, den Schülern ein schlechtes Gewissen zu vermitteln oder gar eine Schuld zuzuweisen. Es war vielmehr wichtig aufzuzeigen, dass aus den Fehlern der Vergangenheit Rückschlüsse auf das Handeln in unserer heutigen Zeit gezogen werden sollen. In anderen Worten: „Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, seine Fehler immer wieder zu begehen.“

Es war für uns Besucher deutlich zu spüren, wie der Ort mit seinen teilweise original erhaltenen Bauten das Erzählte noch einmal „greifbarer“ und „erlebbarer“ machte. Bei den Schülerinnen und Schülern, ebenso bei den Lehrkräften, gab es einige Momente, bei denen sie „schlucken“ mussten und sichtlich ergriffen waren.

Die Schülerinnen und Schüler verließen den Ort mit vielen Eindrücken und Informationen, die im Nachgang in der Schule – bei einigen auch im Kreis der Familie – erneut aufgegriffen und besprochen wurden. Auf diese Weise gelang eine Auseinandersetzung mit der Thematik auf noch einmal anderer Ebene.

Auch wenn der Ausflug kein „leichter“ und spaßiger war, so konnten die Schülerinnen und Schüler dennoch eine bleibende und beeindruckende Erinnerung mitnehmen. Es liegt nun an jedem selbst, sich mit diesen Informationen und Erlebnissen eine eigene Meinung zu bilden und seinen eigenen Standpunkt zu beziehen.

Autor: Kilian Lebert